15.12.2022
Ich bin gerne Chefin
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Schon seit längerer Zeit gibt es die Veranstaltungsreihe „Ich bin gerne Chefin“ an der OTH Amberg-Weiden. Zum ersten Mal kam die Reihe nach Kemnath und nach langer Zeit fand diese Netzwerkveranstaltung live vor Ort statt. Viele Gründerinnen und Entscheiderinnen kamen zum Termin in die Coworking Space nach Kemnath und waren im Anschluss begeistert über die wertvolle Veranstaltung.
Dr. Bastian Vergnon von der OTH Amberg-Weiden und Thomas Völkl, Geschäftsführer der Coworkkem GmbH hießen die Teilnehmerinnen herzlich willkommen. Mit einer kurzen aber intensiven Austausch-Runde startete der Abend und die Teilnehmerinnen konnten sich kennen lernen und erste Kontakte knüpfen.
Anschließend gab Sandra Loew einen Einblick in die Firma Dr. Loew Soziale Dienstleistungen und ihre Rolle als Geschäftsführerin. Bei Dr. Loew Soziale Dienstleistungen trägt sie für ca. 4.000 Menschen – davon ca. 2.000 Mitarbeitende die Verantwortung. Sie berichtete und erzählte von Ihrer Erfahrung, wie sie den Weg in ihre Führung erlebte, aber auch, welche Höhen und Tiefen sie erlebte.
Für Mitarbeitende nahbar sein
Dr Loew Soziale Dienstleistungen ist in einer Netzwerkstruktur aufgebaut und hat eine sehr flache Hierarchie. Nicht nur deswegen ist ein hoher Grad an Austausch und Kollegialität möglich, so Frau Loew. Das war jedoch nicht immer so. Zu Beginn ihrer Verantwortung hatte sie viel Kraft und Energie in den Umbau Ihrer Firma gesteckt. So mussten veraltete Strukturen aufgebrochen und Gewohnheiten verändert werden. Gerade als Frau – und damals 1998 als eine der ersten in einer so verantwortlichen Rolle – war das alles andere als leicht. Wichtig war und ist Frau Loew, dass sie sich nicht auf die gleiche Ebene wie ihre Mitarbeitenden stellt, aber begreifbar und nahbar ist. Eine patriarchale Führung habe sie schon erlebt. Das ist jedoch keine Lösung und aus ihrer Erfahrung hemmt dieser Führungsstil jede Kreativität im Unternehmen. Nicht nur aus diesem Grund hat sie viel Zeit und Energie in den Umbau ihres Unternehmens gesteckt. Die Verantwortlichkeiten sind klar kommuniziert und jeder so befähigt, dass er in seinem Bereich auch die Entscheidungen treffen kann. Wenn Probleme auftreten, die nicht mehr eigenständig geklärt werden können, dann ist Sandra Loew als Geschäftsführerin da und steht auch für Ihre Verantwortung ein.
„Eine Doppelspitze war für uns nie eine Frage und ich bin auch überzeugt, dass eine Doppelspitze an der Unternehmensführung nicht erfolgreich funktioniert“, so Frau Loew. Bei kritischen Themen muss letztendlich eine oder einer eine Entscheidung treffen und die Verantwortung dafür übernehmen. Selbst holt sich Sandra Loew auch immer wieder Unterstützung von außen. Sei es durch Coaching oder durch psychotherapeutische Begleitung. Auch war ihre Ausbildung zur Gestalttherapeutin eine wichtige und rückblickend sehr wertvolle Grundlage, die ihr in Themenbereichen der Führung viel weitergeholfen hat.
Noch viele weitere Themen wurden anschließend im gemeinsamen Austausch diskutiert. Die Teilnehmerinnen zeigten sich am Ende äußerst zufrieden: „Ein wertvoller Abend mit tollen Impulsen und einem wertschätzenden und informativen Austausch – das machte Spaß“. Sie gingen bestärkt und motiviert nach Hause.