14.07.2019
Ein Sieg für die Inklusion
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Weiding, die kleinste Gemeinde im Landkreis, zeigte sich am Samstag zum wiederholten Mal als Vorbild für die Integration von Menschen mit Handicap in die Dorfgemeinschaft. Wie locker Gäste und Publikum den Tag erlebten, zeigte sich am augenfälligsten beim Auftritt der Tanzgruppe der Lebenshilfe Marktredwitz. Beim "Ketchup Song", bei "Rock me" und als alle in den Refrain einstimmten "Drah di um, bis der Tanzboden kracht" war klar, dass dem SC Weiding zusammen mit Dr. Loew Soziale Dienstleistungen auch die 13. Auflage des Inklusionsfests bestens gelungen war. Ob beim Fußballturnier oder bei den Spiel- und Sportstationen, durch die Bank ehrgeizig zeigten sich die 320 Teilnehmer von 26 Gruppen auf dem Fußballrasen und beim Lösen recht kniffliger Aufgaben. Als neuen Wettbewerb im Programm steuerte Martina Herrmann vom Bogenclub Oberviechtach das Blasrohrschießen bei, das nicht nur wegen der fünf gestifteten Sonderpreise bestens ankam.
Das Team von Vorstand Josef Hellerbrand glänzte mit beispielhaftem Gemeinschaftsgeist. Ausgerechnet Hans Wirnshofer, Altbürgermeister und Ehrenbürger, zog das Gewinnerlos der Tombola des Weidinger Bayern-Fanclubs "Wildes Bergvolk" und nahm glückstrahlend den Gutschein für zwei Heimspieltickets des FC Bayern entgegen. Lobende Worte richtete vor der Siegerehrung Schirmherr Alexander Flierl an die Gäste und Veranstalter. "Teilhabe und Inklusion, so gelungenem gelebt wie in Weiding, sucht im Landkreis, ja bayernweit, seinesgleichen. Was hier zusammen mit dem Haus Fuchsenschleife, einer Jahrzehnte vorbildlich von Dr. Loew Soziale Dienstleistungen mit Heimleiterin Petra Spachtholz geführten Einrichtung aufgebaut wurde, drückt sich im Verständnis aus, das im ganzen Schönseer Land den Menschen mit Handicap entgegengebracht wird." Diesen positiven Eindruck nahm auch Direktor Joachim Rauscher von der Wernberger-Köblitzer Unternehmensleitung mit, der den inzwischen an vielen Orten in Bayern tätigen Träger von Häusern für Menschen mit Behinderung offiziell vertrat.
Die vor vier Jahren begonnen grenzüberschreitende Ausrichtung zeigte sich, als Ivana Danisch, neue Mitarbeiterin im CeBB, die offiziellen Reden und organisatorische Ankündigungen ins Tschechische übersetzte. Auch heuer förderte der Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds die Veranstaltung, zu der der SC Weiding wie in den letzten Jahren Behindertengruppen aus der Region Pilsen eingeladen hatte. Hoch her ging es dicht gedrängt unter der vor Regentropfen schützenden Vordachkonstruktion des Vereinsheims bei der Siegerehrung. Die 42 Akteure aller Altersgruppen, die den Spieleparcours mit seinen sechs Stationen mit Bravour absolvierten, wurden einzeln aufgerufen und durften sich einen Preis auswählen. Als anschließend Erich Schlicker verkündete, dass für alle Preise da sind, gab es einen regelrechten Run auf Stofftiere, Spiele und sonstige Geschenke. Zum krönenden Abschluss nahm die Mannschaft von "Hansa Krückstock Bayreuth", einer Dr.-Loew-Einrichtung, den Siegerpokal des Fußballturniers mit insgesamt neun Mannschaften entgegen. Die Fußballer mit Heimvorteil von der Fuchsenschleife und der STE in Schönsee mussten sich trotz lautstarker Anfeuerungen mit Platz 3 und 4 zufrieden geben.
Quelle: Onetz, 14.07.2019