10.09.2023
Bayerischer Gesundheitsminister Klaus Holetschek zu Besuch bei Dr. Loew
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Fachkräftemangel, Kostensteigerung, bürokratische Auflagen: Die Träger der Pflegeeinrichtungen schlagen Alarm. Sandra Loew, Geschäftsführerin des gleichnamigen Sozialdienstleisters, schrieb einen Brandbrief an den bayerischen Gesundheitsminister. Minister Klaus Holetschek reagierte auf das Schreiben mit einem Besuch der Loew-Einrichtung in der Bleistädter Straße in Schwandorf. Am Sonntag stellte sich der bayerische Gesundheitsminister eine halbe Stunde lang den Fragen der Mitarbeiter.
Dr. Loew soziale Dienstleistungen betreibt in Schwandorf seit drei Jahren ein Haus mit 17 Plätzen für psychisch kranke Menschen und beschäftigen dort 21 Mitarbeiter. Einrichtungsleiter ist der Sozialpädagoge Siegfried Heitzer. Im Schonraum nutzen die Bewohner kreative Angebote und führen leichte Tätigkeiten in der Industriemontage aus. Die Betroffenen können sich frei bewegen und auch das Haus verlassen. Die Aufenthaltsdauer ist nicht befristet. „Ziel ist die Wiedereingliederung in die Gesellschaft“, erklärt Siegfried Heitzer.
„Wir stöhnen unter dem Fachkräftemangel und den bürokratischen Auflagen“, ließ Sandra Loew dem bayerischen Gesundheitsminister wissen. Beide sind sich einig: "Der Patient und dessen Menschenwürde müssen bei der Betreuung im Mittelpunkt stehen“. Klaus Holetschek wirbt gerade bei „vulnerablen Einrichtungen“ um „eine Kultur des Vertrauens“ und will gegen die überbordende Bürokratie ankämpfen. Es mache keinen Sinn, die Abläufe in den Pflegeeinrichtungen bis ins letzte Detail zu kontrollieren und ihnen mit Misstrauen zu begegnen.
Wegen einiger „schwarzer Schafe“ dürfe man nicht eine ganze Branche in Generalverdacht nehmen. Der Gesundheitsminister drängt auf „praktikable Lösungen“ zur Finanzierung des Systems und zur Entlastung der Mitarbeiter. Klaus Holetschek war in Begleitung von MdL Alexander Flierl, MdB Martina Englhardt-Kopf und Bürgermeister Andreas Wopperer gekommen.
Quelle: Onetz, 11.09.2023