Auch über solche wichtigen Themen müssen wir nachdenken.
Seit etwa 26 Jahren begleiten wir in der Einrichtung Poppberg immer wieder schwer erkrankte Bewohner bis zu ihrem letzten Atemzug, wenn sie es wünschen.
Manchmal geht alles sehr schnell, und wir haben kaum Zeit.
Damals wussten wir nicht viel darüber, wie wir damit umgehen sollten. Es gab keine Hospiz- und Palliativunterstützung in unserem Landkreis. Wir wandten uns mit unseren Fragen an den Hospizverein Nürnberg, der uns telefonisch wunderbar unterstützte.
Auch unser Fachdienst, die Einrichtungsleitung und zusätzliche Supervisionen haben uns immer unterstützt.
In dieser Zeit haben wir viel gelernt.
Wir haben darüber nachgedacht, was wir unseren Bewohnern Gutes tun können, welche Wünsche sie noch haben, was sie brauchen und was auch wir als Begleiter benötigen. Wir haben uns gefragt, wer aus dem Team bereit ist dazu, und wir hofften, nichts falsch zu machen.
Das Wichtigste war immer, dass keiner muss, aber jeder kann seinen Beitrag leisten. Schließlich müssen auch die anderen Bewohner versorgt, betreut und begleitet werden.
Auch unsere Bewohner wurden immer einbezogen, soweit sie es wollten.
In den letzten Jahren hatten wir die Unterstützung des Hospizvereins Amberg und etwas später auch des SAPV-Teams PalliVita Kastel.
Es stellt sich oft die Frage, wie man Menschen mit geistiger Behinderung begleitet. Inzwischen hat sich auch dazu einiges bewegt.
Allein die Tatsache, dass es Gesprächsbegleiter für die gesundheitliche Versorgungsplanung für die letzte Lebensphase gibt, bei der unsere Bewohnerinnen und Bewohner äußern können, was sie sich wünschen, welche Vorstellungen sie haben und was sie auf keinen Fall wollen, ist ein Meilenstein in unserer Arbeit.
Umso erfreulicher ist es, dass wir bei Dr. Loew jetzt das Angebot zur Weiterbildung zu diesem Thema haben.
„Menschen mit geistiger Behinderung werden älter und bringen damit neue Herausforderungen mit. Im Rahmen dieser Fortbildung sollen in einer geschützten Atmosphäre die Themen Palliative Versorgung, Sterben, Tod und Trauer bearbeitet und die fachlichen Kompetenzen erweitert bzw. vertieft werden" (Fortbildungsprogramm Know How sozial e.V.).
Auch wenn es ein ernstes und wichtiges Thema ist, darf hier auch gelacht werden.
"Denn da habe ich ein Leben lang Angst vor dem Sterben gehabt, und jetzt das!"
(Karl Valentin)