Der natur- und tiergestützten Pädagogik misst Petra Spachtholz, Heimleiterin im Haus Fuchsenschleife der Dr. Loew Soziale Dienstleistungen, bei der Therapie für die Bewohner im Haus und in Außenwohngruppen besondere Bedeutung bei. Der idyllisch gelegene und von Wald umgebene Standort des Hauses lässt weder Stress noch Hektik aufkommen.
Für die Männer und Frauen mit Handicap, die hier wohnen und arbeiten, ist der Ort eine Oase zum Wohlfühlen. Praktisch vor der Haustüre haben sie die Natur. Die Männer und Frauen beschäftigen sich mit Landschaftspflege und in der zur Fuchsenschleife dazugehörenden Baumschule. Außerdem kümmern sie sich um die am Gelände lebenden Tiere wie Hasen, Hühner, Hunde und Katzen.
Seit einigen Monaten stehen auch zwei Esel im Stall der Fuchsenschleife. Laut Petra Spachtholz haben die vorherigen Eigentümer, die Familie Schöner, die beiden Tiere der Einrichtung als Geschenk überlassen. Für die Leiterin war es wichtig, dass die Heimbewohner mit professioneller Unterweisung Zutrauen zu den Tieren bekommen. Denn die Männer und Frauen müssen sich der Grautiere annehmen und auch versorgen.
Theoretische und praktische Informationen zum richtigen Umgang mit den Eseln "Peppino" und "Bimbo" vermittelte Bjørn Rau auf dem Gelände der Einrichtung. Der Ausbilder in der Säumer-Akademie in Waldmünchen unterrichtete die Teilnehmer unter anderem über die artgerechte Haltung und das unterschiedliche Verhalten von Pferden, Eseln und Mulis. Esel leben im Familienverbund, Pferde seien Herdentiere.
Im speziell für die Heimbewohner entwickelten Konzept ist die Tatsache von Bedeutung, dass Esel den Menschen "nehmen wie er ist". Damit sind sie ein wertvoller psychischer Partner für die Menschen mit Handicap, die inzwischen bereits das Zutrauen der Langohren gewonnen haben.
Quelle: Onetz, 18.07.2019